Wer über den Beulakerwijde fährt, sieht plötzlich mitten auf dem imposanten See die Umrisse eines Kirchturms auftauchen. Das Kunstwerk aus Stahlrohren erinnert an die tragische Geschichte des versunkenen Dorfes Beulake. Ein alles zerstörender Sturm im 18. Jahrhundert ließ das Dorf der Torfstecher unter Wasser verschwinden. Wenn man durch das Gebiet fährt, lernt man die Geschichte und die Erzählung erst richtig kennen.
Ein Ort mit Geschichte
Das lebendige Dorf Beulake entstand 1360 rund um die Arbeiten der Torfstecher. Seit dem Mittelalter spielt der Torfabbau eine noch größere Rolle in der Region. Schließlich eine zu große Rolle. Die Abgrabungen des Moors führten dazu, dass schmale, fragile Landstreifen übrigblieben. Dieses Land wurde später durch heftige Naturgewalten zerstört.
Das versunkene Dorf Beulake zeigt wie kein anderes die Geschichte der ehemaligen Torfstecher und die daraus resultierenden Folgen für die Landschaft. Der archäologische und kulturhistorische Wert ist deshalb groß. Heute liegen hier, unter Wasser, die Fundamente einer Kirche und die Überreste eines Friedhofs.
Die Zerstörung der Nordweststürme
Während zweier Nordweststürme wurden die Folgen der jahrelangen Torfgewinnung für Beulake schmerzlich deutlich. Der Zuiderzeedeich brach beide Male an mehreren Stellen. Das eindringende Wasser spülte die Gräben weg und zerstörte die Häuser und Torfschuppen. Auch die instabilen nassen Torfböden hielten dem starken Wind und den Wellen nicht stand. Ganze Stücke Torfland trieben davon.
Beim ersten Sturm verschwand das Dorf fast vollständig unter Wasser. Nur die steinerne Kirche blieb noch stehen. Bei der zweiten großen Sturmflut ging auch diese unter Wasser. Es wurde so viel Land weggespült, dass große Teile des Gebiets in Torfseen, sogenannte Wieden, verwandelt wurden. Die größte Wiede wurde nach dem versunkenen Dorf benannt.
Bootsausflüge durch De Wieden
Regelmäßig werden Bootsausflüge ins versunkene Dorf für Menschen organisiert, die den Nationalpark Weerribben-Wieden genießen möchten. Während der Fahrt erzählt der Förster alles über die besondere Geschichte. Die Bootsausflüge starten am Besucherzentrum De Wieden.